Pixel statt Film
Die Digitalfotografie hat den Siegeszug angetreten. Trotzdem sind die Pixelboliden mit Vollformatsensor nicht in jedermanns Hand. Aber wer spricht noch von Digitalen Kompaktkameras? Man kann daraus günstig die Twin Sets (Gespanne) bauen. Smartphones und Action Cams hat man überall dabei.Mit dem Raspberry Pi Kameramodul wird die Makerszene befeuert. Die Fotografie hat jetzt fast unbegrenzte Möglichkeiten. High Dynamic Range, Fokus Stacking, und Serienaufnahmen bieten bisher nicht gekannte Möglichkeiten. Die Bilder schauen wir nicht nur zu Hause, sondern legen sie in der Cloud ab und teilen in sozialen Netzwerken – auch die Stereobilder. Zu betrachten sind die Raumeffekte am Computer Monitor, TV und mit dem Beamer in Shuttertechnologie.
Serienaufnahmen (Stacking)
Im Museum oder bei Außenaufnahmen wird immer jemand durch das Bild laufen. Sollen bewegte Objekte aus den Bildern entfernt werden, dann gibt es eine Software- und eine fotografische Hardwarelösung. Im letzteren Fall schaltet man einen Neutraldichtefilter (ND Filter) vor die Kamera und belichtet mit Langzeitauslösung. Durch den Filter werden Objekte, die sich vor der Kamera bewegen nicht erfasst. Wie bei allen Serien und Langzeitaufnahmen ist das stabile Stativ notwendig.
Die wohl einfachere Softwarelösung benötigt ebenfalls eine stabile Kameraaufstellung und möglichst einen Fernauslöser für erschütterungsfreie Aufnahmen. Die Aufnahmetechnik gilt immer bei Serienaufnahmen, trotz der softwareseitigen Kompensation kleiner Bewegungen. Das Stereobild vom Stadtmarkt in Wolfenbüttel mit dem Herzog August Denkmal wurde mit Neat Projects aus dem Franzis Verlag bearbeitet. In einer Fotoserie werden mehrere Aufnahmen des gleichen Objekts vom linken und rechten Standpunkt einer Stereobasis aufgenommen. Die Bilderserien sind in das Programm zu laden und die Bewegungen werden unmittelbar automatisch herausgerechnet. Das automatisch gewonnen Ergebnis kann an Fehlstellen noch nachbearbeitet werden. Die Bildserie mit jeweils ca. 10 Aufnahmen von beiden Standpunkten ist nicht am Sonntag in der Frühe aufgenommen, sondern bei belebter Szenerie aber von den bewegten Objekten befreit.
Digitale Zweiäugige
2010 war ein Jahr des 3D-Hypes. Die komplette Bildzeitung erschien am Sonnabend, 28.August 2010 im Anaglyphendruck mit 3D-Brille. Auch Walt Disney mit einem Micky Maus Heft konnte sich wieder mal dem nicht entziehen. Spiele der Fußball WM 2010 in Südafrika wurden von britischen PayTV-Sendern in 3D übertragen. Die Hersteller der Fernseher konkurrierten mit 3D Bildschirmen in Polfilter- und Shuttertechnik. Das 3D-Kino war wieder da, nicht nur mit 3D sondern auch 5D für die totale Immersion mit Gerüchen und Wettersimulationen. Die Video- und Kameraindustrie machte mit und brachte Qualität und Gimmicks auf den Markt. Geblieben ist nicht sehr viel, das Interesse der Industrie hatte sich beruhigt. Die neue 3D-Welle rollt mit VR.
Die doppeläugige Fuji Finepix Real3D erschien im September 2009. Zwei Zoomobjektive von 35 – 105 mm bilden das Motiv auf zwei 1/2,3” 10 MP Sensoren ab. Der Basisabstand der Objektive beträgt 77 mm Aufnahmemodi sind Simultanaufnahme, Intervallaufnahme, zeitversetzte Einzelbilder, Video-Clips oder zwei 2D-Aufnahmen mit unterschiedlicher Brennweite bzw. ISO-Einstellung. Die Bilder werden als JPG oder im MPO-Format gespeichert. Das 7,1 cm Lentikular-Display zeigt die Bilder ohne Brille im 3D-Modus mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixel. Mit der W3 wurde schnell ein Nachfolger auf den Markt gebracht. Wenn’s bei Scnappschüssen schnell gehen soll, dann ist eine Fuji der ideale Partner.